Kohle gegen Durchfall wurde bereits im alten Ägypten (also bereits ab ca. 3000 v. Chr.) verwendet. Aber wie genau vollzieht sich der Wirkungsprozess? Liegen Verdauungsstörungen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung vor, wird empfohlen, z. B. auf chemische Abführmittel zu verzichten. Denn Aktivkohle verfügt über eine hochporöse und schwammartige Struktur – genau deshalb kann dieser Stoff Bakterien (und deren Stoffwechselprodukte), Viren und Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt aufnehmen – die so umgewandelte und unschädliche Kohle wird selbst nicht vom menschlichen Organismus aufgenommen, sondern bei nächster Gelegenheit problemlos ausgeschieden.
Aktivkohle wird aus Torf oder Holz hergestellt – ein erster Schritt ist die Entwässerung (und somit eine Erhitzung um mehrere Hundert Grad Celsius), ein weiterer das Auswaschen und ein Dritter die Destillation. Im Anschluss hierzu aktiviert man den Stoff bei bis zu 1.000 Grad Celsius mit Kohlendioxid oder Wasserdampf.
Aktivkohle nun bindet Gasansammlungen und Giftstoffe, wie oben erwähnt – auch lindert sie Durchfall. So können Gifte, die beispielsweise durch Kleinkinder geschluckt wurden, auf diese Weise schnell in ihrer Wirkung neutralisiert und entsorgt werden – jedoch: Man möge stets eine Vergiftungsinformationszentrale oder auch den Notruf (mit der Bemerkung, es handele sich nicht um einen Notfall) anrufen und zur Sicherheit noch einmal nachfragen, ob für genau den im Einzelfall konsumierten Giftstoff tatsächlich Aktivkohle anzuraten sei. In den meisten Fällen werden von den Fachleuten sicherlich keine Bedenken geäußert, jedoch die Ausnahmen sollten abgeprüft werden. Gerade nämlich eine funktionierende Verdauung ist der Garant für den Zustand, der subjektiv als „seelisches Wohlbefinden“ wahrgenommen wird – und in diesem Zusammenhang ist nun gerade Aktivkohle ein wichtiger Bestandteil einer immerwährenden Hausapotheke.