Wunden aus dem Erste-Hilfe-Koffer versorgen

Wunden können nur dann vollständig aus einem Erste-Hilfe-Koffer versorgt werden, wenn es sich um leichte Abschürfungen bzw. nicht tiefe Wunden handelt. In den meisten dieser Fälle lassen sich die Verletzungen bereits schon mit einer Art Flüssigpflaster oder einem Wundspray versorgen – mit Präparaten nämlich, die einerseits die Wunde vollständig desinfizieren und andererseits positiv auf die Wundheilung einwirken. Da Präparate wie diese selbst als Pflaster bereits fungieren und einen Schutzfilm auf die Wunde auftragen, brauchen keine weiteren Maßnahmen vorgenommen werden – die Wunde kann man dann scheinbar „offen“ tragen (offen ist sie nicht, nur der nicht sichtbare Schutzfilm schmiegt sich der Wunde an und bedeckt sie tatsächlich, wenn auch nicht optisch erkennbar). Auf diese Weise ist es Wunden (wiederholt sei gesagt: in kleinem (!) Rahmen) möglich, schnellstmöglich, atmungsaktiv, antibakteriell präpariert und höchst effektiv zu heilen.

Doch was tun bei gefährlicheren Wunden? Ergibt sich aus einer Verletzung heraus ein hoher Blutfluss oder rührt auch eine kleinere Wunde durch einen Tierbiss her, ist sofort der Notarzt zu rufen. In der Zeit bis zu dessen Eintreffen soll der Verletzte in eine Ruhelage verbracht werden – ein erster steriler Wundverband ist anzulegen und somit der Blutfluss zu stoppen. Dies unter Einnahme von Schmerzmitteln – je mehr der Verletzte unter Schmerz leidet, desto mehr wird sein Allgemeinbefinden beeinträchtigt. Der Wundverband besteht aus einer Mullbinde, die, nur mit den Fingerspitzen angefasst, die Wunde bedeckt und die dann von außen mit Klebestreifen befestigt wird. Eine Reinigung, Desinfektion usw. ist hier Sache des Arztes, der innerhalb von einer bis sechs Stunden eine professionelle Behandlung durchführen muss.