Bis auf einen geringen Bruchteil der Bevölkerung sind die meisten Menschen in Deutschland krankenversichert. Zum Nachweis dieses Versicherungsschutzes dienen die Mitgliedskarten der gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Ohne diese Karte findet in den meisten Fällen keine ärztliche Behandlung, außer einer Notfallbehandlung, statt. So gut und vorteilhaft diese Karten auch sind, haben sie doch entscheidende Nachteile.
Darum wird hinter den Kulissen fieberhaft daran gearbeitet, die neue elektronische Gesundheitskarte einzuführen. Sie soll dabei helfen, zu sparen und eine private Krankenversicherung im Vergleichzur gesetzlichen Krankenkasse zu sehen. Die elektronische Gesundheitskarte wird zum Beispiel mit einem Foto der versicherten Person ausgestattet sein. Das soll dazu dienen, um Betrug und missbräuchliche Benutzung der Gesundheitskarten zu verhindern. Dadurch entstehen den Krankenkassen alljährlich Schäden in Millionenhöhe, die am Ende die Versicherten zu tragen haben.
Der Schutz vor missbräuchlicher Nutzung ist aber bei weitem nicht der einzige und noch nicht einmal der größte Vorteil der neuen elektronischen Gesundheitskarte. Da es sich um eine Chipkarte handelt, ist die Datenmenge, die gespeichert werden kann, wesentlich größer als auf der klassischen Karte mit Magnetstreifen. Dadurch kann zum Beispiel die Art und Stärke der verschriebenen Medikamente gespeichert werden. Wenn ein Patient im Rahmen einer Therapie mehrere verschiedene Fachärzte aufsuchen muss, ist jeder Spezialist sofort informiert, welche Medikamente seine Kollegen verschrieben haben. Dadurch können zum Beispiel unerwünschte Wechselwirkungen verschiedener Mittel untereinander verhindert werden. Andererseits befürchten aber Datenschützer und Patientenverbände das Kommen des sogenannten „gläsernen Patienten“, da praktisch der gesamte Behandlungsverlauf mit seinen wichtigen Daten auf der Chipkarte gespeichert wird. Diese Daten könnten unter Umständen missbräuchlich verwendet werden. Wann die neuen Karten in Umlauf kommen, ist noch nicht eindeutig entschieden.