Überfordern die Schulen unsere Kinder?

Schulen sind im Grunde genommen dazu da, Kindern Wissen aller Art zu vermitteln und eine erzieherische Funktion auszuüben. Schulen üben indirekt aber noch viel mehr Einflüsse auf Kinder auf, einige von ihnen eher negativ als positiv. So können Schulen zwar auch das Miteinander und die sozialen Fähigkeiten der Kinder fördern und sie an das Erwachsenenleben heranführen. Sie können aber die Kinder auch überfordern und unter Leistungsdruck, Gruppenzwang oder allgemeinem Stress leiden lassen. Schulangst ist dabei nur eine der Nebeneffekte, die Kinder ihr ganzes Leben prägen können.

Vor allem im heutigen Zeitalter der Wirtschaftskrise, der Globalisierung und des hohen Wettbewerbs im Arbeitsmarkt ist der Druck auf Schulkinder groß. Es geht darum, die bestmöglichen Noten zu erzielen, um sich seine Zukunft nicht zu verbauen. Viele Gymnasien haben auf ein zwölfjähriges Abitur umgestellt, viele Schulen führen viel früher Englisch als erste Fremdsprache ein. Dies allein reicht aus, um viele Kinder unter der Last der Arbeit leiden zu lassen. Hinzu kommen der Mangel an Lehrern, der Mangel an ausreichend vielen schulischen Einrichtungen und die Tatsache, dass der soziale Zusammenhalt kaum durch gemeinsame Freizeitaktivitäten oder Clubs gestärkt wird.

Auch Eltern tragen oft dazu bei, dass Kinder mit der Schule überfordert sind. So haben sie beispielsweise zu hohe Erwartungen an ihre Kinder und vermehren dadurch den Leistungsdruck. Oder aber sie sind nicht in der Lage, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen oder erlauben ihnen zu viele negative Freizeitaktivitäten, welche ihre Aufmerksamkeit vom Lernen ablenken und dadurch die Arbeitslast erhöhen. Der Fehler liegt also teilweise im Schulsystem selbst und teilweise darin, wie Kinder und Erwachsene mit dem Thema Schule umgehen. Nicht jeder ist jedoch gleich überfordert, sondern wird eher gefordert.