Das moderne Leben stellt an die Menschen hohe Anforderungen. Beinahe täglich steigen der Leistungsdruck im Beruf oder der Ausbildung sowie die Anforderungen, die an den Einzelnen als Teil der Gemeinschaft gestellt werden. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass die Zahl der von psychischen Erkrankungen und Problemen betroffenen Menschen ebenfalls stark im Wachstum begriffen ist.
Das ist im Grunde genommen bereits die Wurzel des Problems. Psychische Erkrankungen behandelt man mit psychotherapeutischer Medizin. Dabei interessiert sich der behandelnde Arzt meist zu wenig für die der Erkrankung zugrunde liegenden Ursachen. Mit psychotherapeutischer Medizin werden nur die Symptome bekämpft, die Probleme, die dahinter liegen kommen erst gar nicht ans Licht. Das liegt aber nicht daran, dass die Ärzte nicht gut oder unwillig sind. Sie stehen vielmehr, besonders durch die Gesundheitspolitik der Regierung, unter enormen Druck und haben pro Kassenpatient nur wenig Zeit, um auf die persönlichen Umstände und Probleme ihrer Patienten einzugehen. Gleichzeitig werden sie von der Pharmaindustrie unter Druck gesetzt, für bestimmte diagnostizierte Krankheiten bestimmte Mittel zu verschreiben.
Oft steckt hinter einer psychischen Erkrankung oder einem Problem eine konkrete Ursache. Man kann zwar mit psychotherapeutischer Medizin die Symptome der Krankheit erfolgreich bekämpfen, solange man aber die Ursache nicht beseitigt hat, wird die Erkrankung über kurz oder lang wieder auftauchen. Darum sollten sich beide Verfahrensweisen sinnvoll ergänzen. Zum einem sollten die konkreten Beschwerden des Patienten durch psychotherapeutische Medizin beseitigt oder zumindest gelindert werden, zum anderen sollte der behandelnde Arzt sich die Zeit nehmen, den Ursachen der Erkrankung auf den Grund zu gehen und sie wenn möglich zu beseitigen.