Was ist Osteopathie?

osteopathy-212590_1280Die Osteopathie gehört zu den manuellen Therapieformen. Ein Osteopath ermittelt die individuelle Symptomatik eines Patienten, indem er auch die Hintergründe der individuellen Lebensumstände berücksichtigt. Der Fokus liegt auf der Fähigkeit des menschlichen Organismus, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Die Auslöser für Erkrankungen und Beschwerden ergründen Osteopathen über den Mobilitätsverlust im organischen, craniosacralem und muskeloskelettalen System.

Obwohl die Osteopathie nicht der Zuordnung von Diagnosen und Krankheitsbildern folgt, beruht die ganzheitliche manuelle Heilmethode auf medizinisch-wissenschaftlicher Basis, die einen verantwortungsbewussten Umgang mit gesundheitlichen Problemen ermöglicht. Das Besondere an osteopathischen Behandlungen: Für die Kommunikation mit dem Körpergewebe sind weder medizinische Geräte noch Medikament nötig. Zur Anwendung kommen verschiedene sanfte Techniken, die auf individuelle Beschwerden zugeschnitten sind.

Osteopathie-Behandlungen: Bewegungseinschränkungen gezielt lösen

Die Kunst einer osteopathischen Behandlung besteht darin, Bewegungseinschränkungen zu erkennen und mit effektiven Techniken gezielt zu lösen. Der Osteopath lässt sich dabei von den Angaben des Patienten in Bezug auf seine Schmerzsymptomatik leiten, um eine Behandlungsmethode zu finden, die das Gleichgewicht auf der Körper-Seele-Ebene wieder herstellt. Bei Osteopathie Behandlungen liegen Patienten entspannt auf einer Therapieliege. Der Behandelnde ertastet mit leichtem Druck die Körperzonen, um Blockaden aufzuspüren.

Vor einer Erstbehandlung erhebt der Osteopath eine ausführliche Anamnese.

Hier spielen auch Beschwerden eine Rolle, die zunächst nichts mit dem bestehenden Problem zu tun haben, allerdings oft ursächlich für die Entstehung von Erkrankungen sind. So können Schulterbeschwerden beispielsweise durch einen Mobilitätsverlust der Leber entstehen, obwohl Patienten an dieser Stelle keinerlei Schmerzen haben. Für die Befundaufnahme untersuchen Osteopathen die Beweglichkeit der Gelenke, die Statik, das Körpersystem und die Schädelknochen. Im Anschluss erhalten Patienten Empfehlungen zur Behandlungsweise und Tipps, was sie selbst zu ihrer Genesung beitragen können. Den weiteren Behandlungsverlauf bestimmen insbesondere die Angaben und Reaktionen des Patienten.

Kinder-Osteopathie: Fundiertes Wissen über Entwicklungsprozesse

Normalerweise gibt es in der Osteopathie keine Spezialisierungen auf eine bestimmte Personengruppe. Bei Babys, Kindern und Jugendlichen gibt es jedoch eine Ausnahme. Das noch nicht vollständig ausgereifte Organ- und Knochensystem verlangt dem Osteopathen viel Wissen hinsichtlich der besonderen anatomischen Strukturen ab. Im Bereich Kinder Osteopathie muss der Therapeut über umfassende Kenntnisse der Entwicklungsprozesse verfügen. Das betrifft die Entstehung im Mutterleib genauso wie die Pubertät. So kann ein problematischer Geburtsvorgang bei Säuglingen Geburtsfehlhaltungen wie Stauchungen oder Verformungen des Skeletts auslösen.

Osteopathie für Kinder kommt bei verschiedenen Auffälligkeiten und Beschwerden zum Einsatz:

  • Haltungsstörungen wie Hüftdysplasie oder Skoliose
  • Verdauungsstörungen wie Koliken
  • Mittelohrentzündung, Asthma, Bronchitis
  • Lernstörungen, Konzentrationsprobleme
  • Sensible Reaktionen, motorische Unruhe

Osteopathen in Ortsnähe finden

Haben Osteopathen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, sind sie berechtigt, in einen anerkannten Berufsverband einzutreten. Wer einen qualifizierten Therapeuten in Ortsnähe sucht, kann die Listen der Berufsverbände nutzen. Unter dem Stichwort Osteopathie München, Berlin oder Dresden finden Interessierte den jeweiligen Verband wie die Bundesgemeinschaft Osteopathie (BAO) oder die Deutsche Akademie für Osteopathische Medizin e.V. (DAOM). Ebenso hilfreich sind Portale für Arzt- und Heilpraktikerempfehlungen, die vollständige und aktuelle Daten auf ihren Websites bereitstellen.